

Seringal – Das Versprechen der Ministerin
Mitten im brasilianischen Regenwald des Amazonasbecken liegt der
Seringal. Ein Gebiet – viermal grösser als die Schweiz – das die
illegale Waldrodung noch nicht heimgesucht hat. Dieser undurchdringliche
Urwald war schon vor gut 150 Jahren Quelle unermesslichen Reichtums.
Kautschukzapfer ritzten auf ihren tagelangen Fussmärschen die Rinde des
"Hevea brasiliensis". Das weisse Gold, die Gummimilch, das die
Seringueiros auf ihren Wanderungen den "weinenden Bäumen" abzapften,
wurde schon damals als Latex in die ganze Welt exportiert.
Im Seringal leben heute immer noch 250'000 Menschen direkt im Wald.
Elektrizität ist eine Seltenheit. Ihre Siedlungen können nicht mit dem
Auto erreicht werden. Boote auf den Nebenflüssen des Amazonas sind das
Hauptverkehrsmittel.
Das Kautschukzapfen gehört immer noch zu den Haupteinnahmequellen der
Menschen im Seringal. Daneben bauen die meisten Familien Lebensmittel
als Selbstversorger an.
Heute versuchen brasilianische und internationale Initiativen gemeinsam
das Leben der Menschen in den Wäldern nachhaltig zu unterstützen. Dazu
gehören Urwaldschulen, medizinische Versorgung, Malariabekämpfung, die
gerechte Entlohnung der Arbeit und die Entwicklung neuer Produkte, die
den Seringal überlebensfähig machen.
"Es muss gelingen ökologische und wirtschaftliche Aspekte mit einander
zu versöhnen", sagt die brasilianische Umweltministerin. Sie weiss,
wovon sie spricht, denn sie selber hat bis zu ihrem 16. Lebensjahr im
Seringal Gummi gezapft. Das Leben im Regenwald kann Hoffnung und
Beispiel sein für den Schutz der grünen Lunge des blauen Planeten.
Produktionsdaten
Produktion: biehler.film / Koproduktion: SF DRS
Regie: Armin Biehler
Buch: Armin Biehler
Kamera: Josemier Melo
Format: DVCam / BetaSP
Dauer: 45 min.
Dreharbeiten: Mai 2005
Fertigstellung: Sommer 2005
Drehorte: Acre und Brasilia, Brasilien
Erstausstrahlung: 25. Juni 2006, Horizonte auf SF1
Englische Filmfassung: „Use it or lose it“ / DVCam / BetaSP / 18min / E
/ 2005