Tand - ein Augenschein Tand - un coup d' oeil


Die Ausgangslage für den Dokumentarfilm 'Tand - ein Augenschein' ist die Stimmung einer monumentalen Industrieruine, deren Raeder der Produktion durch den natürlichen Prozess des Rostens sich ineinander verkeilen und deren Stillstand unheimlich ist.

Die Bewegung eines Vogels, der Wind, der ins magere Gestrüpp greift, und die Autos auf der nahen Schnellstrasse sind verschwindend klein gegen die gefrorene Ruhe maschineller Relikte.
In der verlassenen Elsässer Kalimine 'Puits Rodolphe' im Rheinbecken suchen ein ehemaliger Minenarbeiter und der pensionierte Generaldirektor die Spuren ihrer Arbeit.

Im Kali arbeiteten in den 1960er Jahren 13'000 Leute. Heute haben die Minen noch knapp 3000 Beschäftigte. Im Jahr 2004, so will es die geologische Vorhersage, sind die Lagerstätten erschöpft. Somit ist auf diesen Zeitpunkt das unausweichliche Ende der Elsässer Bergarbeiterkultur angesetzt. 'Tand - ein Augenschein' greift in einem Augenblick ein, in dem das Vergangene noch nicht abgeschlossen ist und Neues noch keine Form hat.

16mm / 43min / Farbe / D/F/d / 1995 / CH/D/F


Solothurner Filmtage 1995
Filmschau Baden - Württemberg 1996
Basler Film und Videotage 1996

Kinoauswertung im Elsass
Ausstrahlung France 3

Filmförderpreis des Kantons Baselland

Finanzierung
Fachausschuss Film der Kantone BS / BL
ACA Agence Culturelle d' Alsace
Ministerium für Kunst Baden-Württemberg
Richterich Beck Stiftung



"Tand - ein Augenschein zeigt Bilder von arbeitenden Grubenleuten, projiziert auf Wände der stillgelegten Minen. Durch die Gegenüberstellung von Vergangenheit und Gegenwart flackert die frühere Lebendigkeit dieser Ruinen wieder auf."
Basler Zeitung / Tobias Aellig

"Le film rendre un hommage à la culture des mineurs du Bassin Potassique. Des situations traitées comme au théâtre, avex un décor naturel, existent, des fonds, images d'archives projetées, un trame, aussi. Un sujet du passé, dans un cadre actuel, qui se veut interrogation pour le future."
DNA / Michel Nozière